
Der aggressive Kompany-Fußball scheint auch Alphonso Davies gut zu Gesicht zu stehen. Denn unter dem neuen FC Bayern München-Trainer zeigte sich der Kanadier zuletzt enorm formverbessert und erinnert damit an seine damaligen Triple-Performances.
Insbesondere seit dem 9:2-Kantersieg gegen Zagreb liefert Phonzie Spitzenwerte. In den vergangenen 6 Spielen war der Linksverteidiger mit 7 Schüssen und 13 Schussvorlagen an sage und schreibe 20 Abschlüssen direkt beteiligt. Dabei sucht er immer wieder den Weg Richtung Grundlinie oder Strafraum, um den Ball anschließend in den Rücken der gegnerischen Abwehr abzulegen. In Europas Top-5-Ligen gibt es aktuell kaum Außenverteidiger, die mehr Ballaktionen in der gegnerischen Box verzeichnen.
Gleiches gilt für seine Läufe mit Ball. Immer wieder nutzt er sein hohes Tempo, um den Ball nach vorne zu tragen und gewinnt daraufhin sogar 64% seiner Dribblings. Mindestens genauso wichtig dürfte für Kompany sein, dass Davies nicht mit den flexiblen Anforderungen an die Außenverteidiger-Rolle fremdelt. Schließlich wird vom Linksfuß verlangt, dass er sich nicht nur in der Breite, sondern auch immer wieder im Halbraum anbietet, was er angesichts seiner phänomenalen Passquote von 91% beeindruckend löst.
Zuletzt gegen den VfB Stuttgart war Davies nicht nur der Spieler mit den meisten Durchbrüchen in die Box (6), sondern gleichzeitig mit den meisten Balleroberungen (14). Dies hängt vor allem mit seiner derzeitigen Schärfe im direkten Duell zusammen. Tatsächlich verlor der 23-Jährige laut Wyscout seit 5 Spielen keinen einzigen Defensiv-Zweikampf mehr: 18/18 entspricht 100%! Ohnehin liegt er diesbezüglich mit einer Saisonquote von 88% auf Rang 5 unter allen Spielern in Europas-Top-5-Ligen (mind. 3 Defensiv-Duelle pro 90min & 400 Einsatzminuten).
Nachdem Davies in den vorherigen Saisons zu inkonstant wirkte, ist er nun auf bestem Weg zu seiner Bestform. Zwar gibt es nach wie vor Luft nach oben in Puncto Ballannahme und defensivem Stellungsspiel. Allerdings treten diese Unkonzentriertheiten immer seltener auf.
In der aktuellen Verfassung wäre eine Vertragsverlängerung aus Vereinssicht durchaus sinnvoll – wenngleich diese positive Tendenz noch nachhaltig bestätigt werden muss und keine überzogenen Gehaltsforderungen erfüllt werden sollten.