
Es bleibt dabei: Dayot Upamecano lässt mich einmal mehr hin- und hergerissen zurück. Eigentlich bin ich ein großer Fan des Spielers, weil sein Innenverteidigerprofil grundsätzlich alles vereint, was du dir nur wünschen kannst: nämlich Spielstärke, Zweikampfstärke und Physis.
Über 70% der Defensiv-Duelle gewinnen, über 65% der Luftduelle für sich entscheiden und über 80% der progressiven Pässe an den Mann zu bringen – das können in dieser Kombination in Europas Top-5-Ligen nur zwei weitere Innenverteidiger (Van Dijk & Chabot) vorweisen. Zudem zählt Upamecano mit einem Top-Speed von über 34 km/h trotz seiner Robustheit zu den schnelleren Innenverteidigern.
Obwohl sich der 26-jährige Franzose derzeit vermeintlich in Top-Form befindet – man denke nur an seine überragende Leistung gegen den Ball in Leverkusen oder seine MOTM-Performance in Glasgow – überschatten immer wieder böse Ballverluste sein Spiel. Alleine beim gestrigen 1:1 gegen Celtic waren es gleich vier (!) Ballverluste, aus denen die Gäste hätten jeweils deutlich mehr machen können. Und selbst bei den vorherigen beiden Spielen war jeweils ein höchst gefährlicher Fehlpass dabei.
Rein statistisch konnte Upamecano seine Fehlerquote im Vergleich zur Vorsaison verbessern. Doch diese Aussetzer, die sehr teuer sein können, bleiben Teil seines Spieles. Und wie geht man dann mit um? Muss man vielleicht einfach akzeptieren, dass mit diesen teilweise genial gespielten diagonalen Flachpässen durchs Zentrum, die immer wieder für viel Raumgewinn sorgen, Fehler einhergehen?
Ich weiß es nicht. Ich weiß allerdings, dass ich Fan von Upamecano bleibe und auf eine Vertragsverlängerung hoffe. Denn ich sehe trotzdem einen enormen Mehrwert in seinem Gesamtpaket. Vielleicht hat „Upa“ seine Aussetzer ja für diese Saison nun „aufgebraucht“. Und vielleicht würde ihm auch ein dominanterer, souveräner Part an seiner Seite guttun.