
Es war schon beeindruckend, in welcher Top-Form Dayot Upamecano beim Supercup-Sieg des FC Bayern gegen den VfB Stuttgart in die neue Saison startete – und dabei sogar einen Karrierehöchstwert aufstellte.
Das lag vor allem an seinem persönlichen Duell mit Nick Woltemade, den er durch konsequente Manndeckung über weite Phasen der Partie kontrollierte. Da der VfB seinen großgewachsenen Stürmer immer wieder suchte, wurde das Aufeinandertreffen der beiden zum Schlüsselduell des Abends.
Ganze 35 Zweikämpfe verlor Woltemade – laut Wyscout so viele wie nie zuvor in seiner Karriere. Einerseits, weil über ein Drittel aller progressiven Pässe des VfB auf ihn gespielt wurden und er sich dementsprechend häufig behaupten musste. Noch mehr aber lag es an der überragenden Zweikampfführung Upamecanos, der dafür sorgte, dass Woltemade 83 % seiner Offensivduelle am Boden verlor.
Auf der anderen Seite stellte der bayerische Innenverteidiger mit 26 geführten Defensivzweikämpfen einen persönlichen Karrierehöchstwert laut Wyscout auf. Zur Einordnung: In der gesamten Bundesliga-Saison 2024/25 wurde dieser Wert innerhalb der 306 Spiele nur ein einziges Mal übertroffen – von Philipp Mainka, ebenfalls gegen den VfB Stuttgart.
Dass Upamecano 22 dieser Duelle – die meisten davon gegen Woltemade – und damit 85 % gewann, ist bei dieser Anzahl ein überragender Wert und ebenfalls persönlicher Bestwert. Eines dieser Duelle führte in der 18. Minute sogar direkt zum Führungstreffer der Bayern, als der Franzose den Nationalstürmer eng in dessen Rücken zu einem Ballverlust provozierte und Sekunden später mit einem Vertikalpass das Tor durch Harry Kane einleitete.
Ein Spiel, das einmal mehr zeigte, warum der FC Bayern den auslaufenden Vertrag mit Upamecano dringend verlängern sollte. Gleichzeitig ließ sich meiner Meinung nach aber auch erkennen, wie gut selbst ein – an diesem Tag nicht in Topform befindlicher – Nick Woltemade ist. Denn trotz eines überragenden Upamecano kam der VfB-Stürmer vereinzelt zu seinen Aktionen und deutete damit an, warum die Bayern bereit waren, so viel Geld für ihn zu zahlen.