Heimmacht Celtic
Wie schwierig die Aufgabe im Celtic Park für den FC Bayern werden könnte, zeigt schon ein Blick auf deren Heimbilanz in dieser Saison. Von 21 Heimspielen gewannen die Schotten 20. Neben den Heimsiegen in der Champions-League-Ligaphase gegen Bratislava, Leipzig und Bern ließ man nur beim 1:1 gegen Brügge zu Hause in dieser Saison Punkte liegen.
Trotz ihrer Dominanz in der heimischen Liga wird auch Celtic nicht daran vorbeikommen, vom FC Bayern tief in die eigene Hälfte gedrängt zu werden. Trotzdem wählt das Team im eigenen Ballbesitz – selbst gegen stärkere Gegner – stets den spielerischen Ansatz im Spielaufbau.
Viele Hohe Ballgewinne für FCB?
Eine Herangehensweise, die dem FC Bayern gerade recht sein dürfte. Denn der FC Bayern erzwang unter allen Teams der Ligaphase die meisten hohen Balleroberungen und generierte daraus die meisten Abschlüsse. Auf der anderen Seite gab es nur fünf Teams, die mehr tiefe Ballverluste hinnehmen mussten als Celtic.
Durch das risiko-, aber eben auch fehlerbehaftete Spiel hagelte es beim 2:4 gegen Aston Villa und insbesondere beim 1:7 in Dortmund Gegentore nach schlimmen Ballverlusten. Die auf hohes Pressing und hohe Ballgewinne so gierigen Bayern wären dankbare Abnehmer.
Tempo-Mismatch auf Flügel
Aus diesem Grund wird Celtic gezwungen sein, den Ball häufiger lang zu schlagen. Hier gilt es aus Münchner Sicht, ein besonderes Augenmerk auf den Ex-Bayer Nicolas Kühn zu werfen. Der 25-jährige Deutsche war in dieser Saison in 34 Spielen nicht nur an 29 Toren direkt beteiligt. Darüber hinaus war der Rechtsaußen mit fast 36 km/h Topspeed der fünftschnellste Spieler der Champions-League-Ligaphase.
Ihn zu verteidigen wäre prädestiniert für den noch schnelleren Alphonso Davies. Doch verletzungsbedingt könnte es mit Raphael Guerreiro, der in dieser Saison auf nur etwas über 32 km/h Maximaltempo kommt, zu einem Mismatch bei langen Pässen auf den Flügel kommen.
Umso wichtiger wird es für den FCB, mögliche Gegenangriffe sofort im Gegenpressing zu ersticken. Vor allem Mittelfeldmann Reo Hatate sollte kein freier Fuß gewährt werden, weil der Japaner in der Lage ist, gut getimte Tiefenpässe hinter die gegnerische Abwehr in Richtung seiner schnellen Mitspieler (auch Maeda über 35 km/h) zu spielen.
Klarer Favorit gegen gefährlichen Gegner
Dass Celtic bspw. bei einem in dieser Saison so starken Atalanta Bergamo ein 0:0 entführte, verdeutlicht, wie ernst man diesen Gegner nehmen muss. Legt der FC Bayern jedoch diese Ernsthaftigkeit an den Tag und erreicht sein gewohntes Leistungsniveau, so dürfte es keine Diskussion geben, wer aus diesem Duell als Sieger hervorgeht – selbst im so stimmungsvollen Celtic Park mit rund 60.000 frenetischen Schotten.