
Die eine Mannschaft mit riesigen Verletzungssorgen in der Defensive und die andere mit gerade einmal zwei Gegentoren nach zehn Champions-League-Partien in dieser Saison. Trotzdem gibt es Argumente, warum der FCB zu seinen Chancen kommen wird und Beispiele, wie man Inter schlagen kann.
Auf den ersten Blick also ein himmelweiter Unterschied. Geht man allerdings in die statistische Tiefe, so liegen die Defensivleistungen der beiden Viertelfinalisten gar nicht so weit auseinander. Denn nach Expected Goals profitierten die Mailänder auch enorm vom gegnerischen Unvermögen vor dem Tor. Nach Qualität und Quantität der zugelassenen Chancen wären neun Gegentore auf Seiten Inters erwartbar gewesen. Klammert man die Zwischenrundenspiele gegen Celtic aus, so sind die Bayern mit einem gegnerischen Expected Goals-Wert von rund 10 fast gleichauf.
Der Unterschied: Die Münchner kassierten daraus 12 Gegentore. Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Der deutsche Rekordmeister ließ fast doppelt so viele Großchancen zu als die Italiener. Nichtsdestotrotz ist die Inter-Abwehr nicht ganz so unüberwindbar, wie es die Anzahl der Gegentore vermuten lassen würde. Zumal der FCB die nach Expected Goals gefährlichste Offensive dieser Champions League stellt.
Dass Inter in dieser Saison schon einmal in Deutschland verlor, sollte als weiterer Mutmacher gelten. Beim 0:1 in der Ligaphase in Leverkusen zeigte die Werkself eindrucksvoll, wie man diese Inter-Mannschaft dominieren kann. Der Schlüssel: Kompaktheit zwischen den Linien, die richtigen Pressing-Trigger erkennen und vor allem: keine einfachen Ballverluste. Mit viel Geduld im Ballbesitz sowie vielen hohen Balleroberungen schlug Bayer den italienischen Meister am Ende verdient mit einem späten 1:0, ließ nur fünf italienische Abschlüsse zu.
Angesichts der angesprochenen Verletzungssorgen wird es für die Mannschaft von Vincent Kompany ähnlich wie gegen Leverkusen umso wichtiger sein, möglichst wenige Fehler mit Ball zu begehen, um die eigene Viererkette zu entlasten. Darüber hinaus hat man in der Offensive meiner Meinung nach das richtige Rüstzeug, um das italienische 5-3-2 über die Halbräume zu knacken. Vor allem die Zu-Null-Siege in der Allianz Arena gegen Leverkusen, aber auch PSG und Benfica dürften als Positivbeispiele herhalten.
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