Weil der FC Bayern derzeit so viele Ausfälle zu beklagen hat, könnten gegen den FC Augsburg Talente aus dem Nachwuchs in den Profikader aufrücken. Zumindest durfte beispielsweise der 17-jährige Julien Yanda im Abschlusstraining mitwirken.
Der linke Außenverteidiger fiel in der U19-Nachwuchsliga insbesondere durch seinen Offensivdrang auf – denn auf seiner Position zählt er zu den Top-6 %, was die Anzahl an erfolgreichen Offensivaktionen pro 90 Minuten angeht. Und das, obwohl der Winterneuzugang vom FC St. Pauli in der Vorrunde noch bei einer Mannschaft spielte, die nicht zu den Top-Teams zählte.
Insbesondere im Ballbesitz zeigt der Linksfuß große Stärken, zählt zu den Top-Dribblern unter den Außenverteidigern (6 pro 90 Minuten) und überbrückt so häufig Raum mit dem Ball am Fuß (5 progressive Läufe pro 90 Minuten) wie kein Zweiter. Rund um den Strafraum hantiert der gebürtige Hamburger gerne mit Flanken (über 4 pro 90 Minuten) und kreiert viele Top-Chancen aus dem Spiel heraus.
Die von Vincent Kompany geforderte Flexibilität an seine Außenverteidiger konnte Yanda in seinen wenigen Minuten für die U23 der Bayern andeuten, indem er durch Halbspur-Läufe Räume für seine Mitspieler schuf und nicht nur an der Außenlinie klebte.
Dass Campus-Leiter Markus Weinzierl Yanda als „schnellen und athletisch“ Spieler beschreibt, passt zu seinem hohen Aktionsradius in der Offensive. Doch auch gegen den Ball gewinnt der Youngster zwei Drittel seiner Defensivzweikämpfe – wenngleich in puncto Stellungsspiel, Timing und Aggressivität noch Luft nach oben besteht.
Dass Yanda bereits einmal im Bundesliga-Kader des FC St. Pauli stand, lässt erahnen, dass nicht nur Weinzierl im Teenager „weiteres Entwicklungspotential“ sieht. Ob es bereits für Einsatzminuten bei den FCB-Profis reicht, ist stark zu bezweifeln. Doch schon eine Kadernominierung wäre ein Riesenerfolg für das junge Talent, das zunächst für den Übergang an den Erwachsenenfußball für das U23-Team in der Regionalliga Bayern geplant ist.