Ich finde es schon ein bisschen lächerlich, wie jetzt von vielen Sascha Boey als Sündenbock für die späte 1:2-Heimniederlage des FC Bayern gegen Inter auserkoren wurde. Insbesondere, wenn man sich die Entstehung des späten Siegtreffers von Inter nochmal vor Augen führt.
Einerseits ist es die Art und Weise, wie mit Menschen auf Social Media umgegangen wird. Andererseits, weil der Rechtsverteidiger meiner Meinung nach der Letzte beim Siegtreffer der Italiener ist, dem eine Schuld zugesprochen werden kann.
Stattdessen gerät für mich die bayerische Stabilität ins Wanken, indem Leon Goretzka völlig unnötigerweise auf den ballführenden Antonio Barella herausprescht und damit den Raum vor den Innenverteidigern entblößt. Da darf der 30-Jährige meiner Meinung nicht zu gierig auf den Ballgewinn und einen späten Dreher sein, sondern muss kühlen Kopf bewahren.

BTW: Ich schätze Goretzka, auch wegen seiner Persönlichkeit, unheimlich und habe großen Respekt vor seinem Comeback in dieser Saison. Aber manchmal finde ich es schon unfair, wie er bei den öffentlichen/medialen Bewertungen immer besser wegkommt als andere Spieler, während stattdessen sich auf einen Boey eingeschossen wird. Nichts gegen Goretzka, aber das ist schon manchmal zweierlei Maß in der Bewertung.
Ab Goretzkas Herauspreschen nimmt dann die Fehlerkette ihren Lauf, als in der Folge gar nichts mehr in der FCB-Defensive stimmt. Josip Stanisic muss vorwärts verteidigen, allerdings rückt Eric Dier nicht mit heraus und hebt eine mögliche Abseitsstellung auf.

Boey macht dann meiner Meinung nach grundsätzlich das Richtige, indem er den Raum hinter Stanisic auffüllen möchte, wenngleich man natürlich auch hier über Timing sprechen kann.

Nichtsdestotrotz bleibt Boey, der in dieser Saison nicht einmal 600 Einsatzminuten auf dem Tacho hat, für mich in dieser Fehlerkette der letzte Schuldige. Im Strafraum ist es dann fast nicht mehr zu verteidigen. An der Stelle sei auch gesagt, dass es Inter, wie schon beim 1:0, sehr stark ausgespielt hat.
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