Wie Yann Sommer das bayerische Pressing aushebelte

Einmal mehr bot Yann Sommer gegen den FC Bayern in der Allianz Arena eine starke Leistung - wenn auch diesmal auf andere Art.

Man ist es inzwischen gewohnt, dass Yann Sommer gegen den FC Bayern in der Allianz Arena eine Masterclass abliefert. Und so auch diesmal.  

Dass er unter allen Inter-Spielern die zweitmeisten Ballaktionen verzeichnete, lag nicht vordergründig daran, dass er einen Unhaltbaren nach dem anderen herausfischte – wenngleich seine sechs Paraden auch nicht so schlecht waren. Vielmehr war der Schweizer im Spiel mit dem Ball der Schlüssel dafür, dass Inter immer wieder das Mann-gegen-Mann-Pressing der Bayern aushebeln konnte. Gleich 46-mal wurde der 36-Jährige in diesem Viertelfinalhinspiel angespielt – zum Vergleich: sein Karriere-Schnitt liegt bei 22.  

Eine 95%ige Passquote spricht in diesem Fall für sich. Mit sehr sauberem Ein-Kontakt-Spiel wusste Sommer den Spielaufbau schnell zu verlagern, glänzte dabei fast immer mit richtiger Schärfe, Präzision und Ruhe. Zudem scheute er sich nicht, auch immer wieder durch die Mitte in den bayerischen Druck reinzuspielen, wodurch der FCB gelockt und anschließend im Spielen und Gehen überspielt werden konnte. So ist es auch kein Zufall, dass über die Hälfte der italienischen Angriffe bei Sommer starteten, wie beispielsweise auch der alles entscheidende zum 2:1-Siegtreffer kurz vor Schluss.  

Ich muss zugeben: Im Trikot des FC Bayern nahm ich ihn nie so sicher, teilweise sogar als Unsicherheitsfaktor wahr. Doch was er nun einmal mehr in der Allianz Arena gegen den FC Bayern zeigte, war nicht weniger als bockstark.  

Chapeau Yann Sommer, der perfekt in diesen Inzaghi-Fußball hineinpasst.